Linksrum - Woche 38/2018

Grossratsgeflüster

zugespitzt

Grossratsgeflüster vom Mittwoch 12. September 2018

von Barbara Kern, Kantonsrätin Kreuzlingen

Es war ein abwechslungsreicher Morgen an diesem sonnigen und heissen Herbsttag im Kantonsrat. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserem neuen Fraktionsmitglied Martin Nafzger aus Romanshorn. Herzlich Willkommen. Martin ist Besitzer einer Landschaftsgärtnerei und somit ein weiterer Wirtschaftsvertreter in der Fraktion.

In ungewohnt schnellem Tempo ging es durch die zweite Lesung zum Volksschulgesetz. So wirklich temporeich wurde es bei der Diskussion der Interpellation über Tempo 30 Zonen auf Hauptstrassen, eingereicht von Marianne Sax. Hier prallten die Meinungen zwischen Autofahrern und Autofahrerinnen, welche in Tempo 30 Zonen gleich den Untergang der individuellen Mobilität sehen, und jene der rot grünen Minderheit, welche der überzeugten Meinung sind, dass Tempo 30 auf Hauptstrassen nicht nur zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer beiträgt, gleichzeitig zu besserem Verkehrsfluss und weniger Stau führt, aufeinander. Was nach der sehr emotional gefügten Debatte sicher ist: Der Regierungsrat hat noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten auch eine Versachlichung dieses Themas tut not. Jedenfalls wurde die Diskussion seitens der SP Fraktion mit drei RednerInnen intensiv geführt. Um ein ebenfalls ernstes Thema ging es bei der Diskussion um die Interpellation von Marina Bruggmann zur Therapie und Erkennung von Hepatitis B und C. Ein Lehrstück für die Grossratsmitglieder über die verschiedenen Typen von Hepatitis. Es wird schon einiges getan, dennoch versprach der Regierungsrat nach der intensiv geführten Diskussion sich noch mehr einzusetzen. Vor allem bei den Impfungen und der Diagnosestellung durch vermehrte Bluttests bei Hausärzten und Hausärztinnen. - Wir bleiben dran.

Unbestritten war die Unterstützung unserer Fraktion für die Standesinitiative "Kostendeckende Tarife für Kinderkliniken und Kinderspitäler" Die Ökonomisierung des Gesundheitswesen macht auch vor den Kleinsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft nicht halt. Daher braucht es in Zukunft für ihre Behandlung kostendeckende Tarife. Kinder sind verletzlich und brauchen intensivere ärztliche und pflegerische Betreuung. Alle Fraktionen unterstützten einstimmig den Vorschlag des Regierungsrates die Standesinitiative nach Bern zu überweisen.

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