Linksrum - Woche 36/2017 |
||
|
Jubiläum 
|
||
100 Jahre SP Romanshorn
"Feiern und kämpfen" & "Anstossen aufs nächste Jahrhundert"
von Aliye Gül-Agir, Präsidentin SP Romanshorn
Am Geburtstag der SP Romanshorn standen sie im Mittelpunkt: Jene Frauen, die als erste Kantonsrätin und als erste Regierungsrätin politisierten und jene drei, die am Samstag gratulierten.
Es braucht sie alle und auch in Zukunft: Basis, Vorstände und Mandatäre der örtlichen SP feierten am Samstag in der Primarschul-Aula das hundertjährige Bestehen der Sektion und sie liessen sich mitnehmen in eine Zukunft, "in der es uns mehr denn je braucht", wie es Regierungsrätin Cornelia Komposch sagte. Sie sei stolz auf alle, die weiterhin sozialdemokratische Werte wie Solidarität, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit pflegten und dafür kämpften: "Im Thurgau sind wir immer noch in der Oppositionsrolle. Wir müssen präsent sein und bleiben, diese Werte inmitten des gesellschaftlichen Wandels leben. Wir sind aufeinander angewiesen, ihr als Basis und wir als Vertreter in Exekutive und Legislative."
Vorreiterinnen
Auch wenn Nina Schläfli, Präsidentin der SP Thurgau als Historikerin auch in die Vergangenheit schaue und daselbst auf die Vorreiterinnenrolle der SP-Frauen aus Romanshorn eingehe, gelte es, sich gegen einen weiteren Rechtsrutsch einzusetzen: "So wie Vreni Schawalder die erste Regierungsrätin war, Martina Hälg die erste Grossrätin und Aliye Gül die erste, muslimische Kantonsrätin mit Migrationshintergrund war, wünsche ich euch und uns, Standhaftigkeit und Mut für die Zukunft."
Vreni Schawalder ihrerseits blickte humorvoll und anekdotenreich zurück in die Geschichte der Romanshorner SP:" Zum 75. Geburtstag habe ich eine Trauerweide gepflanzt, ein Symbol für Wachstum und eine medizinische Alleskönnerin. 1976 bin ich hier in die SP eingetreten mit der Überzeugung, dass frau sich engagieren muss, um etwas bewegen zu können. Und immer wieder haben mich die Wahlkämpfe geprägt, wenn es um einen Sitz in der Schulbehörde, im Gemeinderat oder um den Sitz des Gemeindeammans ging. Manchmal gab es auch Gräben in unserer Ortssektion, etwa wenn Arbeitsplätze und Umweltschutz im Focus standen. Für mich ein Höhepunkt war, als Thomas Onken den Thurgau als Ständerat vertreten konnte. - Und sogar meine Nachrufe auf SP-Mitglieder wurden in Romanshorn gelesen - immerhin gibt es heute eine Strasse zu Ehren von Martina Hälg."
Ideen kann man nicht einsperren
Köbi Auer wies als Gewerkschaftspräsident der UNIA Ostschweiz darauf hin, dass man zwar Menschen einsperren könne, aber keine Ideen. Stadtpräsident David H. Bon dankte für die gute Zusammenarbeit und die Knochenarbeit, die die SP wie andere Parteien auch leiste. Musikalische Zwischenspiele setzte der Primarlehrer Bruno Ammann mit seinen französischen Chansons.
Wir freuen uns auf die nächsten 100 Jahre SP Romanshorn.
Ruedi Meier verfasste für die Thurgauer Zeitung einen ausführlichen Vorbericht zur Feier. Hier geht's zum Artikel
