Linksrum - Woche 34/2017

Zugespitzt

Willkommen zurück aus der Sommerpause

Geschätzte Leserinnen und Leser

Ich freue mich, dass es nach der Sommerpause nun auch wieder mit dem Linksrum losgeht. Unsere Kantonsrätinnen und Kantonsräte erhielten am letzten Mittwoch keine Schonfrist, kocht doch der Skandal rund um Tierhalter K. sehr hoch. Ich persönlich habe keine stärkere Verbindung zu Pferden wie zu anderen Tieren, finde aber auch, dass Tiere auf keinen Fall mehr Leid als unbedingt nötig erleben sollen, wenn sie uns dienen. Ein Leben lang eingesperrt sein reicht ja schon.

Kompromissloser sehe ich es bei unseren Mitmenschen. Kein Mensch soll Leid erfahren, nur weil er sein Grundrecht auf Asyl wahrnehmen möchte. Derzeit spielt die EU als Inhaberin des Friedensnobelpreises einmal mehr ein ganz perfides Spiel. So werden nun libysche Milizen, die sich Küstenwache nennen, finanziert, damit sie Flüchtlinge abfangen und nach Libyen in Camps der Hölle zurückbringen können. Reporter Michael Obert, der zwei solcher Camps besuchen konnte, spricht von den schlimmsten Zuständen, die er je erlebt habe. Seltsamerweise halten sich die Empörungsstürme darüber noch in Grenzen.

Keine Reaktionen ausgelöst hat der Linksrum-Aufruf, eure Feriengrüsse einzusenden, das löst bei mir jedoch keine Empörung aus, sondern eher die Gewissheit, dass die LeserInnenschaft so entspannte und erholsame Ferien verbringen durfte, dass die Politik für einmal in den Hintergrund rückte. Verdientermassen. Denn jetzt gilt es wieder, mit vollem Elan für die gerechtere Welt zu kämpfen - sie hat es dringend nötig.

von Julian Fitze, politischer Sekretär der SP Thurgau

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