Linksrum Abstimmen&Wählen Woche 37/2016

Abstimmung

zugespitzt

Ja zur Grünen Wirtschaft

von Peter Dransfeld, Kantonsrat

Unter dem kurzen und ebenso klaren Titel 'Grüne Wirtschaft' stimmen wir am 27. September über die Eidgenössiche Volksinitiative 'Für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft' ab. Ist die Initiative der Grünen ein sozialdemokratisches Anliegen? Verbinden wir Sozialdemokratie mit einer besonderen Verpflichtung gegenüber Gemeinschaft und Umwelt, dann dürfte ein klares Bekenntnis zu der Initiative selbstverständlich sein.

Seit der Club of Rome 1972 die Grenzen des Wachstums aufgezeigt hat, ist viel geschehen: Wir fahren sparsamer und sauberer Auto, wir müssen weniger heizen und wir können uns kaum noch vorstellen, unseren Abfall so zu entsorgen, wie es noch vor wenigen Jahrzehnten üblich war. Und wir haben dabei, trotz anderslautender Unkenrufe, kaum Einbussen an Lebensqualität oder Komfort in Kauf nehmen müssen.

Wir haben also schon viel erreicht und dürfen durchaus stolz darauf sein. Dies gilt ganz besonders auch für die Wirtschaft, die mit pfiffigen Ideen und Innovationen laufend neue Wege aufzeigt und umsetzt, die es uns erlauben, auf effizienzte Weise Ressourcen zu schonen.

Namhafte Wirtschaftsakteure stehen darum hinter dem Anliegen einer Grünen Wirtschaft, auch in unserem Kanton. Leider aber sind die Funktionäre der Wirtschaftsverbände weniger weit: Mit blindem Missionseifer versuchen sie, das Bemühen um eine nachhaltige Volkswirtschaft als Zwängerei zu bezeichnen, die unweigerlich zu fleischlosem Essen, kalten Duschen und Ferienverbot führen.

Wer den Initiativtext liest, wird aber rasch feststellen, dass von solchen Einschränkungen keine Rede ist: Formuliert werden sehr allgemeine, sinnvolle und erreichbare Ziele, nicht der Weg dazu. Ein Vorgehen, das sich auch in der Vergangenheit bewährt hat, indem es den Markt spielen lässt und der Wirtschaft den nötigen Freiraum lässt, gute Lösungen zu entwickeln.

Das Ziel, bis 2050 unseren ökologischen Fussabdruck um rund einen Faktor drei zu reduzieren, ist ehrgeizig. Entwicklungen der letzten Jahre lassen aber erwarten, dass es erreichbar ist.

Die Initiative für eine Grüne Wirtschaft ist zu recht breit abgestützt. Sie schafft die Voraussetzungen, den eingeschlagenen Weg eines nachhaltigen Wirtschaftens zu verfolgen. Darum verdient sie unsere vorbehaltlose Unterstützung.

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